Konfirmation (Großgrabe)

Konfirmation (Großgrabe)

Lk. 10, 27                           Konfirmation – Großgrabe, am 23. August 2020

„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft und mit deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst.“ 

Liebe Gemeinde! Liebe Eltern, Großeltern und Paten! Liebe Konfirmanden! 

Euch gehört die Hoffnung. Das muss gefeiert werden. Heute. Wenn auch, durch die Ereignisse in den letzten Monaten, verspätet. Eure Hoffnung. Vor euch liegt das ganze Leben. Ihr habe „alle Zeit“ der Welt. Ich bin ganz bestimmt nicht der einzige, der sich für euch freut. Wir freuen uns für euch. Wir gönnen, nein, wir wünschen euch von ganzem Herzen ein knackiges, pulsierendes, schönes Leben. Etwas abgeklärter ausgedrückt: ein erfülltes Leben, gesegnet und bewahrt. Das Leben ist ein Geschenk. Aber zugleich muss man es erringen. Jeder von euch hat die Aufgabe, das Haus seines Lebens zu bauen. Klar zieht man da andere zu Rate: Planer. Architekt. Und man hat eigene Vorstellungen, wie es aussehen soll. Vor Baubeginn steht der Plan. Dann Baugrube, Fundament. „Ein anderes Fundament kann niemand legen“, sagt die Heilige Schrift, „als das, was gelegt ist, Jesus Christus.“ (1Kor 3,11) Jesus trägt das Lebenshaus. Jesus selber meint dazu: Hören und Tun gehören zusammen, und sagt: „Wer meine Worte hört und tut sie, der gleicht einem Hausbauer, der auf Felsen baut.“ (Mt 7,24) Worauf baust, worauf hoffst du? Wer auf Jesus baut, setzt darauf: Ich bin vor Gott ein erlöster Mensch. Am Kreuz gab Jesus sein Leben für mich, damit ich den Himmel erreiche. Jesus ist mein Erlöser, mein Retter. Als Jesus gefragt wurde, wie kann das Leben gelingen, was ist erfülltes Leben, was ist das Wichtigste, zeigte er seine beiden Hände und sagte zehn Worte: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Lk 10,27) Das ist der Plan vom Architekten des Lebens. Erfülltes Leben vollzieht sich in den drei Ebenen des Lebens: Himmel, Erde, Herz. Gott, Mensch, ich. Das Kreuz bildet dieses Geheimnis ab (Geste): „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Gott lieben heißt – annehmen, was er schenkt. Das tut ihr heute. Ihr nehmt Jesus an. Gottes Geschenk seiner Liebe für jeden Menschen. Damit befehlt ihr eure Vergangenheit, eure Zukunft ihm an. Die Frage „Woher komme ich?“ und „Wohin gehe ich?“ ist in seinen sicheren Händen. Wer Jesus, die Liebe Gottes, in seinem Herzen empfangen hat, den wird in der Glaubensbeziehung stets eine Frage begleiten: Wie kann ich Gott zurücklieben? Was macht meinem himmlischen Vater Freude? So wird man ein Mann Gottes, eine Frau Gottes: Was ist dein Wille, Herr? – Das Herz aller Dinge, die Mitte unseres Schöpfers ist Liebe. Oft vollzieht sich Glaube an Gott in der Liebe zum Mitmenschen. Das ist ein Teil des Preises für euer Lebenshaus. Den müsst ihr bezahlen: die Wahrheit ist teuer. Für andere eintreten, für die Stummen den Mund aufmachen hat einen Preis. Aufrichtigkeit, verzeihen, vergeben, versöhnen – das wird das Leben von euch fordern. Gott will, dass ihr alles daran setzt, Menschen des Vertrauens zu werden. Dem andern seine Meinung sagen, auch dem Freund widersprechen, Fehler und Schuld eingestehen und nicht lügen, das kann schwer werden. Lässt aber Vertrauen wachsen. Gelingendes Leben: Liebe deinen Nächsten. Aller guten Dinge sind – „…wie dich selbst.“ Selbstliebe vollzieht sich im Herzen. Ich sage, lebe JA zu Jesus. Ich sage, lebe JA zu dem Anderen. Ich sage, lebe JA zu mir. Auch diesen Preis müsst ihr für euer Lebenshaus entrichten. In den Spiegel schauen und bekennen: Ich nehme mich an, wie ich bin, ich liebe mich: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ In diesen drei Beziehungsebenen liegt jeweils ein Schlüssel, um Lebenskräfte aufzuschließen. In der Beziehung zu Gott liegt der Schlüssel „Glaube“. Durch Glauben an Jesus wirst du stark, groß vor Gott. Gott will deinen Glauben. Durch Glauben kannst du über Mauern springen. Glaube ist ein Schutzschild. Glaube spendet Trost, verleiht Flügel, schenkt Demut und bringt mich ins ewige Leben. „Alles ist möglich, dem der da glaubt.“ (Mk 9,23) – In der Nächstenliebe liegt der Schlüssel „Menschlichkeit“. Das will Gott: Menschlichkeit. Ergreife auch diesen Schlüssel. Durch Verzeihen öffnet sich manche Tür. Ein gutes Wort lindert den Zorn. Danke und bitte. Freundlichkeit. Freundschaft. Erst hören, dann reden. Das Alter achten. Respekt. Humor und Witz, Trauer und Tränen. Echte Anteilnahme. Großzügig sein, verzichten um des Friedens willen. Nächstenliebe ist „Menschlich sein“. So wird das Lebenshaus wohnlich eingerichtet. – In der Selbstliebe liegt der Schlüssel „Glück“. Er liegt in deinem Herzen. Suche, finde ihn. Nicht selten ist ein Mensch unglücklich, weil er sich selbst nicht annehmen kann, wie er ist. Der Glaube hilft. Gott hat mich ganz angenommen, er muss es wissen. So nehme ich mich auch an. Das ist das offene Geheimnis. Baut euer Lebenshaus mit Himmel, Erde und Herz. In Liebe zu Jesu, zu den Mitmenschen, zu euch selbst. Beherzigt den Plan: „Du sollst Gott lieben und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Amen.

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