KV-News im Mai

KV-News im Mai

Lange haben wir den Gedanken schon mit uns herumgetragen, bereits Häuser gebucht gehabt und dann in den letzten Jahren wieder abgesagt, aber jetzt war es soweit: der Kirchenvorstand ist Mitte Mai gemeinsam mit dem Vereinsvorstand eineinhalb Tage auf Klausur gefahren.

Im Internationalen Begegnungszentrum des Klosters Marienthal in Ostritz (direkt an der Neiße) haben wir uns Zeit genommen für uns und für die Gemeindeaufgaben. Wir haben uns in unserer Arbeitsweise und dem was uns gerade bewegt mehr kennengelernt. Wir haben geschaut, woran wir unsere Gemeindearbeit ausrichten, was uns in allen Veränderungen wichtig und haltenswert ist.

Das ist euch jetzt sicherlich zu abstrakt formuliert – ok, dann starten wir schonmal mit ein paar Bildern.

Inhaltlich hat uns ein Test zum Arbeits-/Charakterprofil sehr geholfen. Auf dem biblischen Fundament aus Epheser 4 aufbauend haben wir dort geschaut, wie bei uns Apostel, Hirten, Evangelisten, Lehrer und Propheten verteilt sind (der sogenannte Fünffältige Dienst). Dazu hatte uns Clemens Mudrich bereits 2020 mit seiner Predigt inspiriert.
Was kam heraus? Wir haben eine hohe Dichte in der Begabung zum Hirten (Menschen im Blick haben, sich um die Mitte der Gemeinde kümmern) und zum Apostel (Strategen, Problemlöser, Talententdecker und Pioniere). Zugleich gibt es aber auch Teile von uns, die eine klare Lehrerbegabung haben (biblisch fundierte Grundlagen legen), sich in Fremd- und Eigeneinschätzung als Evangelisten wiederfinden (der Kommunikator nach außen) sowie um ihre Propheten-Eigenschaften wissen (Fragen nach Gottes Herzschlag und seinen Gedanken).
Es hat uns sehr geholfen, dies in unser gemeinsames Bewusstsein zu rücken und dadurch Arbeits- und Denkweisen besser zu verstehen („Aha, das war jetzt die typische Sicht des Hirten, ich als Evangelist würde aber sagen…“). Dazu kam noch, dass Zeit war für sehr ehrlichen Austausch über persönlichen Frust und Freude. Wir wissen voneinander, können Grenzen wahrnehmen, wissen um Hintergründe. Für die weitere Leitungsarbeit ist es jetzt einfacher, uns unseren Fähigkeiten gemäß zu orientieren sowie zu schauen, wo wir Potenziale außerhalb unseres Kreises freisetzen und fördern können/sollten.

Diesen für uns wertvollen Prozess wollen wir öffnen: Wie steht es bei euch um euren Frust und Freude, wenn ihr auf Gemeinde blickt? Wir wollen dazu mit euch ins Gespräch kommen, schreibt uns oder sprecht uns an.

Es war uns darüber hinaus wichtig, den Blick auf unsere Gemeindesituation zu lenken. Wir haben uns dabei an folgenden Fragen orientiert:

  • woran messen wir Erfolg in unserer Gemeindearbeit? (eine knackige Frage, antwortet jetzt in Gedanken bloß nicht zu schnell 😉 )
  • was ist für uns unverzichtbar, woran wollen wir festhalten?

Wir stellen diese Fragen, weil wir ansonsten als Gemeinde in der Gefahr stehen, uns zu verzetteln oder überlasten oder als Menschen gar nicht mehr wahrzunehmen. Und weil wir inhaltlich klarer in die Zeit nach dem Ruhestand von Pfarrer Nicolaus gehen wollen.
Wir haben dabei an diesem Klausurwochenende einen gute Basis für Weiterarbeit gelegt. Wir haben uns gemeinsam über unseren Blick auf Gemeinde vergewissert und fokussiert. Kurz gefasst stand auf einem Zettel: Wir wollen Menschen mit Gottes Augen sehen.

Wollt ihr mit uns da weiterdenken:

  • wie gelingt eine gute Balance von Tun und Sein?
  • wo kann ich Danke sagen, Wertschätzung ausdrücken?
  • hab ich eine kleine Gruppe in der ich mich öffnen kann bzw. kann ich jemanden dazu einladen?
  • mit welchen Menschen will ich meine Beziehung wieder neu vertiefen und pflegen?
  • Menschen zu Sehen braucht Zeit. Ich gebe dabei, was ich kann. Nicht mehr! Vielleicht auch nicht weniger.

Ein Danke von uns an Alle, die diese wertvolle Zeit für uns im Gebet begleitet haben. Danke an unsere Familien, dass diese eineinhalb Tage möglich waren.