Zukunft und Hoffnung – Gedanken zu Rebekkas Situation

Zukunft und Hoffnung – Gedanken zu Rebekkas Situation

Am 25. Juni haben wir im Gottesdienst einen schweren Schritt getan: wir haben unsere Mitarbeiterin Rebekka Jordan krankheitsbedingt aus ihrem Dienst ausgesegnet. Ihre Eltern hatten den Eindruck, dass dazu noch ein paar Worte geschrieben werden sollten. Lest selbst:

Letzten Sonntag klingelte unser Wecker schon sehr zeitig, es gab einen ganz besonderen Termin. Wir wollten als Gäste zum Gottesdienst nach Großgrabe fahren, nicht nur eben als Idee, mal eben woanders Gemeinde zu erleben, sondern weil sich unsre Tochter, Rebekka, aussegnen lassen wollte. Aussegnen in eine Pause hinein, deren Ende noch keiner kennt.

 1,5 Jahre Krankheit und Arbeitsunfähigkeit liegen hinter ihr und die erbetene Besserung ist leider noch nicht in Sicht. Ihre Wohnung in Straßgräbchen ist von uns schweren Herzens geräumt wurden. Jetzt wohnt sie wieder im Osterzgebirge, in ihrem Kinderzimmer. Traurigkeit und ja, – manchmal auch Verzweiflung, erfüllt uns. Ärzte kennen keine Hilfe und so ist auch unsere eigene Ratlosigkeit groß.

Mit wieviel Begeisterung, Freude und Elan ist sie in ihre Berufung 2019 in Großgrabe gestartet. Sie liebte und liebt ihre Arbeit mit den Pfadfindern, die Gemeinde und alle Mitarbeiter. Sie würde so unendlich gern weiterarbeiten, doch ihre Erkrankung lässt es nicht zu. Wir hatten uns so sehr mit ihr gefreut, als sie gestartet ist.  Und nun? Ich kann mir vorstellen, dass so mancher, egal ob Kind oder Erwachsener enttäuscht ist und viele Fragezeichen hat.

Dann sitzen wir in diesem Gottesdienst und ich kann es förmlich mit Händen greifen, fühlen – der unsichtbare Geist Gottes ist da, mit seinem Trost. 

Vor meinem inneren Auge sehe ich das Bild einer gut eingezäunten Weide, welche Tiere sicher umgibt und schützt. Ich weiß, auch wenn Rebekka gerade noch nicht wieder gesund ist, wird sie beschützt und ist sicher. Gott spricht im Alten Testament davon, dass er uns bergen wird, dass er eine Mauer für uns sein möchte, die Sicherheit mitten im Chaos schenkt. Manchmal ist unsere Not so groß, dass wir selbst nicht beten können. Solche Phasen sind vollkommen normal. 

Im Gottesdienst hat eine kleine Gruppe, aus dem Verein, für Rebekka gebetet und das setzt solche sicheren Zäune. Das ist real zu spüren. Wir sind so unendlich dankbar, dass es in der Großgraber Gemeinde Menschen gibt, die schon seit 1,5 Jahren, mit uns, diese Krankheit zum Thron Gottes tragen. Manche zweifeln vielleicht daran und fragen sich, wieso der himmlische Vater noch nicht geantwortet hat. Keiner von uns hat darauf eine Antwort.

„Seid beharrlich im Gebet…“sagt uns die Bibel und das kann ganz schön anstrengend werden und dennoch wollen wir ermutigen, daran festzuhalten. Es betrifft ja nicht nur diese Situation, sondern vermutlich erleben Sie im Alltag ständig neue Herausforderungen.

Immer wieder gab es in unserem Leben, auch als Familie, tragische und sehr schwere Erlebnisse. Es hilft uns, an unseren Trauspruch zu denken und ihn laut auszusprechen, es zu bekennen:

GOTT SPRICHT: ICH WERDE EUCH ZUKUNFT UND HOFFNUNG GEBEN. Jeremia 29,11

Damals war gerade unser Wohnhaus abgebrannt, Zeit für ein Traugespräch gab es nicht, also hatte der Pfarrer selbst einen Vers gewählt. Ohne zu wissen, wie er uns damals einen inneren Halt mitgab, den wir noch oft und dringend brauchten. Übrigens genau wie Freunde, die für uns und mit uns beten.

Also halten Sie fest an der Hoffnung, egal was ist, Gott ist der Einzige, der wirkliche Sicherheit verspricht.

Bleiben sie bewahrt.   Iris und Burkhard Jordan