Liebe Gemeinde,
Wir stehen aktuell in turbulenten Zeiten, wir befinden uns im zweiten Lockdown. Die Infektionszahlen in Bautzen erreichen gerade deutschlandweit Höchstwerte, das ganze Land ist über die Meinung zu dem Virus und den Maßnahmen unterschiedlicher, ja sogar extrem gegensätzliche Meinung: von „Gibt es alles gar nicht (Verschwörung)“ bis dass Leute sich vor Angst nicht mehr aus dem Haus trauen.
Da kommt natürlich die berechtigte Frage, wie wir als Kirchenvorstand die Dinge für unsere Gemeinde sehen. Wir sind ehrlich – und wie könnte es bei diesem Spannungsbogen und zum Teil für uns alle nicht nachprüfbaren unterschiedlichen Standpunkten auch sein – haben auch wir unterschiedliche Meinungen zu diesem Thema. Dennoch wollen wir in Einheit als KV vor unserer Gemeinde und für unsere Gemeinde stehen.
Es gibt ganz konkrete Anweisungen und Gesetze von Land, Bundesland und Landeskirche, die wir umsetzen und einhalten müssen, unabhängig davon ob wir das nun gut finden oder nicht. Und zudem sind wir als Gemeindemitglieder alle mündig genug, um mit gesunder Selbstdisziplin und Eigenverantwortung zu handeln. Wenn ich Krankheitssymtome habe oder jemanden persönlich getroffen habe, der erkrankt ist, schau ich mir den Gottesdienst eben online an. Wir werden aber auch nicht Polizei spielen und ständig mit der Messlatte rumlaufen und den Abstand kontrollieren. Jeder ist für sein Tun selbst verantwortlich.
Es gibt auch konkrete Anfragen zu dem Thema, wie wir als KV stehen, wenn persönliche Ansichten von der Kanzel während der Predigt vertreten werden. Eines vorweg, Neutralität gibt es weder in den Medien noch in einer Predigt. Immer werden die persönlichen Einstellungen des Predigers die Predigt mehr oder weniger färben. Wir gehen in Großgrabe den Weg, dass auch Laienprediger predigen dürfen. Wir als KV möchten das auch weiterhin so. Eine Zensur der Predigten möchten wir nicht einführen, es sei denn, es wird biblische Irrlehre gepredigt. Predigten sprechen auch unterschiedliche Zielgruppen an, die einen fühlen sich endlich mal angesprochen und sind erleichtert, die anderen können damit nichts anfangen und sind frustriert oder fühlen sich angegriffen. Auch hier sind wir der Meinung, dass wir alle mündige Gemeindeglieder sind, das Gepredigte prüfen und nur das Gute behalten. Wir sollten und müssen als Gemeinde auch Meinungsverschiedenheiten aushalten, sollten und dürfen sachlich streiten.
Das wichtigste dabei ist, dass Jesus der Mittelpunkt in unserer Gemeinde ist und bleibt. Er ist unser Zentrum, er ist Der, weshalb wir unsere Gemeinde haben. Und wenn wir unseren Blick auf Jesus richten, ist manches Problem gar nicht mehr so groß wie wir denken. Wir als KV wollen weiter Gemeinde bauen – mit Euch – und uns allen ein festes Zuhause anbieten, wenn die Zeiten auch mal stürmisch sind.
Unser Wunsch ist, dass alle Gemeindeglieder ehrlichen Herzens sagen können:
Großgrabe MEINE Gemeinde
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